Fette

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren finden sich reichlich in vielen pflanzlichen Fetten und Fettfischen.




Wichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind die Linolsäure (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Distelöl) und die Linolensäure (Leinöl und Fettfischenöl).
claIsomere der Linolsäure, die sogenannten  konjugierten Linolsäuren (engl. CLA,conjugated linoleic acids) haben die gleiche chemische Formel wie die Linolsäure, aber eine unterschiedliche molekulare Struktur. Sie sollen eine Körperfett reduzierende Wirkung haben, und werden aus diesem Grund von zahlreichen Internetanbietern und in Drogerien als Nahrungsergänzung angeboten.
Für die Wirksamkeit einer Nahrungsergänzung mit CLA im Hinblick auf eine Verringerung des Körperfettgehaltes und eine Gewichtsreduktion dienen vor allem Ergebnisse aus Tierversuchen. Um Kurz- und Langzeiteffekte sowie unerwünschte Nebenwirkungen eines jeden einzelnen CLA – Isomers klar zu bestimmen, sei laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) die Durchführung weiterer kontrollierter Studien am Menschen notwendig.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren können vom Körper nicht selbst gebildet werden und müssen regelmäßig zusammen mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie sind daher essentiell.

 
Wie einfach ungesättigte Fettsäuren beeinflussen auch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel günstig und schützen Herz und Gefäße. Sie wirken ähnlich wie einfach ungesättigte Fettsäuren. Ein Zuviel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren bewirkt aber neben der Senkung des LDL-Cholesterins auch eine Senkung des gefäßschützenden HDL-Cholesterins.
Omega-3-Fettsäuren fördern u.a. die Fließeigenschaften des Blutes. Sie beugen auf diese Weise Ablagerungen in den Blutgefäßen vor. Sie fördern außerdem das Immunsystem und hemmen Entzündungen.

Die einzig bekannte Funktion der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure ist ihre Eigenschaft als Vorläufer für die Synthese der langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).

Die zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren zählende Eicosapentaensäure (EPA) findet sich vor allem in Kaltwasserfischen wie Makrele, Hering und Lachs.
Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine reichliche Zufuhr von EPA mit der Nahrung, das Risiko an Arterienverkalkung zu erkranken, vermindert wird.
EPA gewinnt immer mehr an Bedeutung auf Grund ihrer Wechselwirkung mit der Omega-6-Fettsäure, Arachidonsäure.

Docosahexaensäure (DHA) liegt in hohen Konzentrationen im Hirn und Nervensystem sowie in den Zellen der Retina vor. Sie schützt die Nervenzellen und  wird für die normale Entwicklung und Funktion der Retina (Netzhaut) benötigt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass DHA von Bedeutung für das Augenpigment Rhodopsin ist. Dieses ist notwendig, um Lichtsignale aufzunehmen und weiterzugeben, so dass Sehen möglich wird.

Die Arachidonsäure ist eigentlich eine semiessentielle Fettsäure. Sie kann zwar vom Körper synthetisiert werden, doch unter bestimmten Bedingungen (z.B. Wachstum, starke körperliche Belastung) wird sie essentiell, d. h.  sie muss zugeführt werden. Diese Fettsäure  ( eine Omega-6-Fettsäure) kommt vor allem in tierischer Nahrung vor. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass über Arachidonsäure  die entzündlichen Prozesse verstärkt werden. Wird dem Körper mehr EPA zugeführt, wird die Bildung von Entzündungsstoffen gehemmt und gleichzeitig die entzündungsfördernde Arachidonsäure aus dem Gewebe verdrängt. Dieser Vorgang bewirkt beispielsweise eine positive Beeinflussung entzündlich- rheumatischer Beschwerden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE empfiehlt ein Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren von 5:1. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht weiter. Sie findet ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von maximal 4:1, besser noch 1:1 erstrebenswert. Tatsächlich liegt es jedoch mit ca. 8 : 1 meist höher.