Enzyme, Coenzyme

Die Enzyme sind sogenannte Biokatalysatoren,





weil sie im Stoffwechsel chemische Reaktionen beschleunigen, ohne selbst dabei verändert zu werden.

Die Enzyme sind für den Stoffwechsel unverzichtbar und meistens wirkungss- und stoffspezifisch. Als derartige „Funktonsproteine“ können beispielsweise genannt werden:

•    Die Alpha-Amylase, die  zu den Verdauungsenzymen gehört. Sie wird in Drüsenzellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas-Amylase) und der Speicheldrüsen (Speichel-Amylase) hergestellt und in den Darm bzw. die Mundhöhle abgegeben. Amylasen spalten Mehrfachzucker (Poly- und Oligosaccharide) in der Nahrung und machen sie damit für den Körper verwertbar. Denn dieser kann nur einzelne Zuckerbausteine aufnehmen;
•    Lipasen sind Enzyme, die Fette aus der Nahrung spalten, damit der Körper sie aufnehmen kann. Die wichtigste Lipase für die Fettverdauung ist die Lipase der Bauchspeicheldrüse. Daneben kommen Lipasen auch im Mund und im Magen vor. Die Bauchspeicheldrüsen-Lipase spaltet im Darm Triglyzeride aus den Nahrungsfetten zu Diglyzeriden und freien Fettsäuren;
•    DNA-Polymerasen sind von zentraler Bedeutung für die Herstellung einer exakten Kopie der Erbinformation. Sie ermöglichen das Vermehrung und Fortpflanzung von Lebewesen. DNA-Polymerasen spielen zudem bei Vorgängen, die mit der Reparatur von DNA einhergehen, eine wichtige Rolle und nicht zuletzt bei Herstellung einer exakten Kopie der Erbinformation in Mindestmengen an Genmaterial, wie z. B. in sichergestellten Proben im Rahmen der Spurensicherung am Tatort eines Verbrechens.

Enzyme, die anderen Eiweiße spalten können, bezeichnet man als Proteasen oder als Transferasen, wenn sie eine funktionelle Gruppe von einem Molekül zu einem anderen transferieren, (lat. transferre = übertragen, transferieren) können.

Wichtige Proteasen  des Verdauungstrakts sind Kathepsin, Pepsin, Trypsin, Chymotrypsin, Gastricin, und Elastase.  Sie leiten die Eiweißverdauung ein bzw. vollenden sie.

Neben den vom Körper selbst erzeugten eiweißspaltenden Enzymen gibt es auch natürliche, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Vorkommen derartiger Proteasen: meist in  tropischen Früchten wie Ananas, Papaya, Kiwi, Mango. Je nach Frucht dominiert ein oder ein anderes Enzym: Bei  Ananas ist es das Bromelain, bei  Papayas, das Papain, bei Kiwis das Actinidin und bei Mangos das Mangain.

Proteasen  werden  auch für verschiedene therapeutische Zwecke eingesetzt, weil sie nicht nur die Eiweiße der Nahrung, sondern auch Bakterien, Viren und Krebszellen zerlegen können. So gehören die eiweißspaltenden Enzymen zu den neuen vielversprechenden antiinflammatorischen (entzündungshemmende Wirkung), antikanzerogenen (gegen Krebs), antiviralen (AIDS) Therapieformen in der Medizin.

Uns allen, die ab und an Blutuntersuchungen über uns ergehen lassen müssen, sind einige Transferasen zumindest namentlich bekannt: die Hexokinasen oder die Gamma-GT.
Hexokinasen übertragen in Anwesenheit von zweiwertigen Ionen Phosphat-Gruppen  (PO43-) von ATP auf das C6 – Atom von Hexosen, insbesondere Glukose. Damit wird eine Rückdiffusion von Glukose aus dem lebenden Inhalt einer Zelle (Zytoplasma) ins Blut verhindert.
Diese Eigenschaft der Hexokinasen findet beispielsweise Anwendung bei der Bestimmung des Blutzuckerspiegels.
Ein weiterer Vertreter der Transferasen ist die Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) oder kurz Gamma GT. Ein erhöhter Gamma-GT-Wert ist ein wichtiges Indiz für Erkrankungen der Leber, der Gallenwege und für Alkoholismus.