Kohlenhydrate

Disaccharide
… die Zweifachzucker, enthalten zwei Zuckerbausteine.





Der bekannteste Zweifachzucker ist der Haushaltszucker /Saccharose. Er besteht aus Glucose und Fruktose.
Zucker löst im Blut – wo er bereits wenige Minuten nach seinem Verzehr ankommt – die Produktion einer großen Menge an Insulin aus. Das Hormon Insulin hat zwar die Hauptaufgabe, den aus der Nahrung stammenden Zucker wieder aus dem Blut zu entfernen und ihn an sämtliche Körperzellen und Organe zu verteilen, die daraus dann ihre Energie gewinnen.
Insulin aktiviert aber auch die Bildung eines bestimmten Stoffes, der dann im Gehirn Serotonin zusammenbastelt. Deshalb soll das „süße Gift“ genannt Schokolade als Kombinationsprodukt von Zucker und Kakao zur heiteren Gelassenheit führen, sogar Verliebtheitsgefühle auslösen.
Neuere epidemiologische und experimentelle Studienergebnisse zeigen immer deutlicher, dass ein erhöhter Zucker- Konsum mit einer Gewichtszunahme bzw. Adipositas verbunden ist. Über die Auslösung einer Adipositas kann es in der Folge auch zu einem Anstieg des Diabetesrisikos kommen, insbesondere bei Personen mit erhöhtem genetischem Risiko.

Vor diesem Hintergrund sollte man die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Zuckerzufuhr beachten:
10 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs.

Der Energiegehalt von Kohlenhydraten entspricht in etwa 4,1 kcal / 17 kJ pro Gramm.
Für die meisten Erwachsenen, die 2.000 Kalorien /Tag benötigen, ist demnach ein Zuckerkonsum von täglich 50 Gramm nach aktuellem Wissensstand noch in Ordnung.

Noch besser sei es, die Zuckerzufuhr auf 5 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs zu senken. Bei 2.000 Kalorien /Tag sind das 25 Gramm. Das entspricht etwa 6 Teelöffeln Zucker pro Tag.

Denn „Das Risiko von Übergewicht, Fettsucht und Karies wird reduziert, wenn die Zuckereinnahme unter 10% Prozent liegt“, so die Experten der WHO.

Wenn man aber bedenkt, dass eine Dose Cola schon ca. 35 Gramm Zucker enthält oder ein Marsriegel 32 Gramm, dann wird klar, wie schnell die empfohlene Menge pro Tag überschritten sein kann.
Hinzu kommt, dass über 80 % des verzehrten Zuckers aus Fertigprodukten stammt, der sich unerwartet in Lebensmitteln wie Pizza oder Wurstwaren verbirgt und somit unbewusst konsumiert wird. Wer rechnet denn damit, dass mit dem Verzehr einer halben Packung von gekauftem Krautsalat allein die maximale Tagesmenge schon ausgereizt ist? Werden dann noch ein Marmeladenbrötchen, Dessert und einen Schokoriegel genossen, wird die Schwelle heillos überschritten.

In Milch und Milchprodukten kommt ein anderer bekannter Zweifachzucker vor, der Milchzucker – auch Laktose genannt.
Laktose besteht aus den Monosacchariden Galaktose und Glukose. Sie ist u. a. Bestandteil der Muttermilch.
Bei der Verdauung muss die Laktose vom Körper in die beiden Monosaccharide zerlegt werden damit sie dem Blutkreislauf zugeführt werden können.
Diese Aufgabe übernimmt normalerweise das körpereigene Enzym Laktase. Wenn dieses Enzym nur teilweise vorhanden ist oder komplett fehlt, kann der Körper die Laktose nicht mehr verarbeiten. In diesem Fall spricht man von Laktoseintoleranz.
Eine Laktoseintoleranz kann bei Säuglingen nach der Entwöhnung vorkommen. Denn nach der Entwöhnung verringert sich mehr oder weniger die Produktion des Enzyms Laktase. So bleibt sie beispielsweise in Nord und Mitteleuropa die Laktase-Aktivität in der Regel bis ins hohe Alter bestehen während ein großer Teil der asiatischen Bevölkerung keinen Milchzucker mehr verträgt.
Laktoseintoleranz kann als Begleiterscheinung bei Darmerkrankungen oder Darmoperationen auftreten. Diese Art der Laktoseintoleranz kann jedoch nach Behandlung der Krankheit wieder verschwinden.
Der sogenannt kongenitale Laktosemangel ist ein Enzymdefekt und tritt sehr selten auf. Problematisch hierbei ist das die Milchzuckerunverträglichkeit bereits im Säuglingsalter auftritt da überhaupt keine Laktase gebildet wird.
Laktoseintoleranz ist keine Allergie und keine Krankheit.Ein weiterer bekannter Vertreter dieser Klasse ist auch der Zweifachzucker Maltose. Er enthält als Bausteine zwei Glukosemoleküle und kommt u. a. in Gerstenkeimen, Bier, Malzextrakt, Kartoffelkeimen vor.
Die Maltose auch Malzzucker genannt, ist ein Abbauprodukt von Stärke. Die Süßkraft der Maltose entspricht etwa nur einem Drittel von Zucker (Saccharose). Sie hat einen karamellartigen Geschmack und wird vor allem eingesetzt in Backwaren, Getränken, Süßwaren, Kindernahrung, in Form von Maltit oder Maltitol zunehmend als Zuckeraustauschstoff in zuckerfreien oder -reduzierten Produkten. Eine große Bedeutung kommt Maltose bei der Bierherstellung und Herstellung von Spirituosen wie Whisky zu.