Tumeszenztechnik
Das Fettgewebe bestimmt neben den Knochen und der Muskulatur die Kontur eines Körpers.
Nach wissenschaftlicher Erkenntnis wird beim Menschen grundsätzlich zwischen zwei Arten von Fettgeweben unterschieden:
Bei Frauen bilden sich hormonell bedingt Fettablagerungen besonders an Hüften, Oberschenkeln und Bauch;
Männer neigen dazu, ihre Fettdepots in der Bauchwand und an den Lenden über dem Hüftkamm anzusetzen.
Beide Geschlechter haben den gemeinsamen Wunsch diese hartnäckigen Fettpolster los zu werden. Es ist ein schwieriges Unterfangen, denn weder herkömmliche Diäten noch sportliche Tätigkeiten können dabei helfen. Es bleibt nur ihre Entfernung durch den Chirurgen.
Heute stellt die Liposuktion in Tumeszenztechnik das Standardvorgehen dar, (lateinisch: tumescere = anschwellen). Hierbei wird dem Patienten vor dem Eingriff eine größere Menge an Tumeszenz-Flüssigkeit injiziert. Diese Flüssigkeit bewirkt, dass das Fett aufquillt und somit leichter abzusaugen ist.
Der Flüssigkeit wird ggf. ein wenig Cortison beigemischt, um die entzündliche Reaktion des Gewebes und nachfolgende Schmerzen zu unterdrücken. Außerdem enthält die Flüssigkeit Epinephrin, das die Blutgefäße verengt, und Bikarbonat, welches ein schmerzfreies Infiltrieren der Lösung ermöglicht.
Sowohl das Ausmaß der Blutung während und die Schwellung nach der Operation wird durch die Tumeszenz-Lokalanästhesie enorm vermindert. Deshalb können die meisten Patienten bereits nach 1 oder 2 Tagen wieder zur Arbeit gehen, Sport treiben etc.
Bei ca. 90 % der Patienten kann direkt nach dem Eingriff eine gewisse Besserung der Körperform beobachtet werden, allerdings dauert es in der Regel 2 bis 4 Wochen, bis alle Blutergüsse und Schwellungen zurückgegangen sind. Das endgültige postoperative Ergebnis kann auch erst nach 3 – 4 Monaten, in einigen Fällen nach 6 und mehr Monaten, beurteilt werden.