Weitere Ernährungskonzepte

Zu den neuen Trends gehören auch die Superfoods, die ultragesunden Nahrungsmittel.




Gojibeeren, Quelle: 123rf
Gojibeeren, Quelle: 123rf

Für den Begriff „Superfood“, gibt es keine offizielle oder rechtlich bindende Definition.
Grundsätzlich bezieht sich der Begriff „Superfood“ auf Nahrungsmittel, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nährstoffgehalts einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben sollen.
Der Status „Superfood“ ist vielfältig: von Aҫai – Beeren, Goji – Beeren, Maquis – Beeren über Noni-Früchte, Morinda-Säfte, Chia -oder Quinoa-Samen und weniger exotisch klingende Heidelbeeren, Granatäpfel oder Rote Bete bis hin zu Kakao und Lachs. Sie werden meist getrocknet, als Pulver oder Extrakt angeboten. Werden sie als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, dann werden sie in Form von Kapseln, Pastillen, Tabletten, Pillen und ähnlichen Darreichungsformen in den Verkehr gebracht

Morinda, Quelle:123rf
Morinda, Quelle:123rf

Die Bedeutung dieser Substanzen ist in den letzten Jahren gestiegen. Der Hintergrund liegt in einer Neubewertung ihres Stellenwerts für eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen. Denn die Wissenschaft hat in diesem Bereich gezeigt, dass bestimmte Bestandteile in Lebensmitteln womöglich besonders gut für die Gesundheit sind. Dies spiegelt sich auch in der von der EU-Kommission 2012 verabschiedeten und im Dezember 2013 europaweit i.Kr. getretenen HEALTH CLAIMS – Verordnung, mit einer Liste zulässiger gesundheitsbezogener Angaben für Lebensmittel.

Heidelbeere, Quelle: Wikipedia
Heidelbeere, Quelle: Wikipedia

Und „Supperfoods“ sind nun mal Substanzen, die meist einen hohen Gehalt an Antioxidantien, essentiellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und anderen sekundären Pflanzenstoffen haben.
Aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaft sollen Superfoods zur Stärkung des Immunsystems beitragen, den Blutdruck senken – ein signifikanter Risikofaktor für Herzerkrankungen, oxidativen Stress vermindern – der durch Zellzerstörung Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzerkrankungen auslösen kann. Durch einen hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren, wie z.B. die Omega- 3- Fettsäure, sollen entsprechende Superfoods bei Menschen mit hohem kardiovaskulären Risiko Herzprobleme vorbeugen.

Experten haben jedoch bedenken, dass der Begriff SUPER- food den Eindruck entstehen lassen könnte, dass andere Nahrungsmittel weniger gesund seien, obwohl sie genauso wertvolle Nährstoffe liefern können, wie die Superfoods.
Karotten, Äpfel, Zwiebeln beispielsweise enthalten viele gesundheitsfördernde Nährstoffe, wie Betacarotin, Ballaststoffe und Flavonoide (Quercentin). Vollkorngetreide wie im Brot, Reis, Nudeln sind ebenfalls reich an Ballaststoffen. Nicht nur Chia-Samen sondern auch Leinsamen enthalten Omega- 3- Fettsäure und Ballaststoffe.

Bedenken haben Experten auch hinsichtlich der Bewertung mancher Studie zum Thema „Superfood“, da viele Forscher Nahrungsmittel isoliert voneinander untersuchen. Dabei sei nachgewiesen, dass die gleichzeitige Aufnahme verschiedener Lebensmittel die Fähigkeit des Körpers steigert. Betacarotin aus Karotten oder Spinat werde mit Fett (wie im Salatdressing) leichter aufgenommen, um Beispiel zu nennen.
D. h.: Um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, müssen wir uns vielfältig ernähren, und nicht lediglich Superfood verzehren. D. h. aber auch nicht, auf Superfood zu verzichten. Steigerung des Nährstoffbedarfs bedingt durch Alter, genetische Faktoren, chronische Erkrankungen, der individuelle Stoffwechsel oder Stoffwechselstörungen, Stress, übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum sprechen für Superfood / Nahrungsergänzungsmittel.