Ein Drittel mehr Herzinfarkte an Heiligabend

Was die Zahl der Herzinfarkte betrifft, scheint Weihnachten auf die Gesundheit zu schlagen: Die DAK hat Daten rund um die Feiertage verglichen – und eine auffällige Häufung festgestellt.

Herzinfarkt an Heiligabend: An den Weihnachtstagen kommt nach Krankenkassen-Daten ein Drittel mehr Menschen mit dieser Diagnose in eine Klinik als im Jahresschnitt. „Das Fest der Liebe schlägt buchstäblich aufs Herz“, teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit. Als Ursache für die Herzinfarkt-Häufung vermutet die Krankenkasse privaten und beruflichen Stress rund um die Weihnachtszeit.

Für die Untersuchung verglich die Kasse Krankenhaus-Daten ihrer Versicherten der vergangenen vier Jahre. Zwischen 2009 und 2012 gab es demnach an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag im Schnitt jeweils 40 Klinikeinweisungen in Deutschland wegen Herzinfarkt.

Zum Vergleich: Sonst werden der Kasse, die nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund zehn Prozent hat, durchschnittlich 30 Einweisungen pro Tag gemeldet.

„Es kann immer mal Abweichungen vom Durchschnitt geben“, sagte Peter Rowohlt von der DAK-Gesundheit. „Die Häufung zu Weihnachten in allen vier aufeinanderfolgenden Jahren ist aber sehr auffällig.“

Der 24. Dezember scheint vor allem der Gesundheit von Männern zu schaden: „Mehr als 60 Prozent der Herzinfarkte am Heiligabend gehen regelmäßig auf ihr Konto.“

Stress Infarktursache Nummer eins

Stress ist den Angaben zufolge Infarktursache Nummer eins. Geschenke besorgen, Termine unter einen Hut bekommen, Erwartungen von Familie und Freunden erfüllen – all das setze viele rund um Weihnachten unter Druck. Hinzu komme noch der berufliche Stress.

Langfristige Ursachen für Herzprobleme müssten aber ebenfalls beachtet werden, empfahl die Kasse. Der beste Schutz vor einem Herzinfarkt seien Sport, eine abwechslungsreiche Ernährung mit wenig Fleisch, Alkohol in Maßen und der Verzicht auf Zigaretten.

Symptome für einen Herzinfarkt werden nach Ansicht von Experten häufig unterschätzt. Viele Menschen, die Druck in der Brust oder Rhythmusstörungen spüren, denken, dass das wieder vorübergeht.

Alarmzeichen nicht unterschätzen

Typische Alarmzeichen für einen drohenden Herzinfarkt sind schwere, länger anhaltende Schmerzen in Brustkorb, Armen und Schulterblättern. Außerdem muss auf Atemnot, Übelkeit, Brechreiz und Angst geachtet werden. Nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb ist ein besonderes Alarmzeichen.

Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte ohne Scheu der Rettungsdienst 112 angerufen werden. Viele warten eher auf den Hausarzt oder den ärztliche Notdienst. Selbst wenn der Hausarzt kommt, kann er nichts anderes tun, als die 112 anzurufen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren auch 2012 die häufigste Todesursache in Deutschland. Nach Darstellung des Statistischen Bundesamts wurden 40,2 Prozent aller Sterbefälle davon verursacht.

Eine der häufigsten Diagnosen in diesem Bereich ist der Herzinfarkt. Daran starben im vergangenen Jahr bundesweit insgesamt 55.425 Menschen, 56 Prozent von ihnen waren Männer.

Quelle: Welt Online