Obwohl die Mehrheit der Deutschen der Sammlung und Verarbeitung von Massendaten (Big Data) generell eher skeptisch gegenübersteht, würde sich knapp die Hälfte der Bundesbürger für den medizinischen Fortschritt darauf einlassen.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS Infratest im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation.
Demnach würden 42 Prozent der Deutschen persönliche Daten Gesundheitsinstitutionen anonymisiert zur Verfügung stellen, wenn sich dadurch die Entdeckung und Behandlung von Krankheiten verbessern ließe. Europaweit sind sogar 61 Prozent der Befragten bereit, sich auf dieses Szenario einzulassen, vor allem Spanier (86 Prozent) und Italiener (79 Prozent) stehen der breitflächigen Sammlung von Gesundheitsdaten positiv gegenüber. 53 Prozent der befragten Europäer würden ihre Daten sogar unanonymisiert zu Verfügung stellen, solange dies der eigenen Heilung oder der Heilung anderer dienlich ist.
Christof von Kalle vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg hält das für die richtige Einstellung: „Schon jetzt ermöglicht uns die Auswertung großer Datenmengen, Krebspatienten gezielter zu therapieren. Dabei stehen wir bei diesen Verfahren erst am Anfang“, verwies er auf das große Potenzial entsprechender Analysen. Zugleich mahnte der Wissenschaftler jedoch die häufig nicht ausreichende Qualität vieler Datenauswertungen an und setzte sich nachdrücklich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Big Data ein.
Quelle: Ärzteblatt