Je dunkler das Rot, desto gesünder die Erdbeere

Vitamine von A bis K, Mineralien, besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe: Studien finden immer mehr gesundheitliche Vorzüge in den Inhaltsstoffen der Erdbeere. Ein Überblick zum Saisonbeginn.

Francesca Giampieri ist eine italienische Biologin, der es die Erdbeere angetan hat. Man findet viele Studien zu den kleinen, roten Früchten von ihr. Wie gesund ist die Beere? Das will die Forscherin wissen. Pünktlich zur Erdbeersaison 2015 hat sie die vielen Vorteile der Erdbeere, die inzwischen bekannt sind, netterweise in einer Arbeit zusammengefasst.

Da wäre zunächst das viele Vitamin C, etwa 60 Milligramm pro 100 Gramm, das ist mehr, als Zitronen oder Orangen enthalten. Je dunkler das Rot der Beere, desto mehr Vitamin C enthält sie übrigens, Studien haben gezeigt, dass in vollreif geernteten Beeren bis zu 20 Prozent mehr stecken als in nicht ganz reif geernteten.

Außerdem enthält kaum eine Frucht so viel Folsäure wie Erdbeeren. Folsäure kann vom Körper nicht hergestellt werden, aber die Zellen brauchen den Stoff. In Erdbeeren stecken: viel Vitamin A, Vitamin E, Vitamin K, Jod, Magnesium, Eisen, Phosphor.

Schutz für die Arterien und das Herz

Das Wunder der Erdbeere sei zudem ihr außergewöhnlich hoher Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Die Polyphenole, die in der Beere stecken, könnten Entzündungen vorbeugen helfen und Krankheitskeime abtöten.

Auch als Antioxidantien wirken die Stoffe. Das heißt, dass sie den durch sogenannten oxidativen Stress verursachten Abbau von Körperzellen behindern oder aufhalten können. Antioxidantien fangen die gefürchteten Radikalen im Stoffwechsel ab.

Die entzündungshemmende Wirkung der Erdbeeren wurde in den letzten Jahren an Studien nachgewiesen, schreiben Francesca Giampieri und ihre Koautoren. Mäuse, die mit Erdbeer-Extrakten behandelt wurden, waren etwa vor Arterienverkalkung besser geschützt. In Studien mit Menschen habe man nachweisen können, dass die Wirkstoffe aus der Erdbeere sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken und somit vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen können.

Wenig Fett und Kalorien, viel Wasser

Möglicherweise lassen sich sogar Nervenkrankheiten mit Stoffen behandeln, die in Erdbeeren und anderen Beeren stecken. In der riesigen Datenmenge der „Nurses‘ Health Study“, einer Langzeitbeobachtung von Krankenschwestern in den USA, findet sich auch eine Erkenntnis zu den Früchten. Unter 16.000 Krankenschwestern, die älter als 70 waren und deren geistige Leistungsfähigkeit wiederholt gemessen wurde, schnitten die Frauen besser ab, die viele Blaubeeren und Erdbeeren aßen. Sie blieben länger geistig rege.

„Erdbeeren sind ein vielversprechendes, starkes Nahrungsmittel für die Bekämpfung von Krankheiten“, schließen die Autoren.

Es geht in den meisten Studien um die Entwicklung von Medikamenten aus den Inhaltsstoffen, aber eine Schale Erdbeeren schmeckt einem auch besser, wenn man das liest. Die Früchte enthalten übrigens nur wenig Fett und Kalorien. Neben all den Vitaminen und anderen Pflanzenwirkstoffen bestehen sie zu 89 Prozent aus Wasser.

Quelle: WeltN24 Online