Eine zuckerreiche Ernährung begünstigt Bluthochdruck. Das hat ein spanisch-amerikanisches Forscherteam in einer Studie herausgefunden. Schon 200 Gramm zusätzlicher Fruchtzucker am Tag ließen demnach den Blutdruck deutlich steigen. Außerdem entwickelten die Testpersonen eher ein metabolisches Syndrom.
Eine spanisch-amerikanische Studie an 74 erwachsenen Männern belegt die Annahmen über die Verbindung zwischen Bluthochdruck und Fruchtzucker. Die Männer sollten zusätzlich zu ihrer normalen Kost täglich noch 200 Gramm Fruchtzucker konsumieren. Schon nach zwei Wochen stiegen bei den Teilnehmern der systolische obere Blutdruckwert um durchschnittlich sechs Punkte und der diastolische untere Wert um drei Punkte.
Zusätzlich entwickelten die Teilnehmer auch eher das metabolische Syndrom, zu dem neben hohem Taillenumfang und Bluthochdruck auch ungünstige Werte von Blutfetten oder Blutzucker zählen können.
Wie Richard Johnson von der Universität von Colorado auf einer Tagung in Chicago betonte, konsumieren Menschen in Industrieländern Fruchtzucker vor allem durch gesüßte Getränke und Speisen. Zwar steckt Fructose auch in Obst, aber vermutlich wirken andere Inhaltsstoffe von Früchten dem schädlichen Einfluss entgegen.
Bei der Behandlung von Bluthochdruck empfehlen Mediziner ihren Patienten indessen Diuretika. Die Medikamente, die den Körper entwässern, können Folgekomplikationen eher vermeiden als andere Wirkstoffgruppen, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) feststellt.
Bei Hypertonie-Patienten kann die Senkung des Blutdrucks Komplikationen wie Schlaganfälle, Nieren- oder Herzschäden verhindern und das Leben verlängern. Allerdings sind dafür in Deutschland derzeit fünf Wirkstoffgruppen zugelassen: Diuretika, Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Kalziumantagonisten und Angiotensin-II-Antagonisten.
Ist keine organische Ursache für Bluthochdruck erkennbar, reicht bei der Hälfte der Patienten eine Therapie mit nur einem Wirkstoff aus, um den Blutdruck zu kontrollieren. Bei den übrigen Personen muss ein zweites oder gar drittes Medikament hinzu genommen werden.
Die Kölner IQWiG-Forscher prüften anhand von 16 Studien, welche Medikamente die Folgeschäden von Bluthochdruck am ehesten vermeiden. Gerade Thiazid-Diuretika vermieden Komplikationen ebenso gut wie die anderen Wirkstoffgruppen, vor Herzinsuffizienz, Herzinfarkt und Schlaganfall schützten sie nach Angaben des Instituts teilweise sogar besser.
„In der Gesamtschau können Thiazid-Diuretika deshalb als Therapie der ersten Wahl gelten“, sagt IQWiG-Leiter Peter Sawicki: „Soweit es bei einem Patienten nicht besondere Gründe gibt, die gegen diese Medikamente sprechen, lohnt sich der Versuch, eine Behandlung mit einem dieser Diuretika zu beginnen.“
Quelle: Welt Online