Forscher haben untersucht, welcher Lebensstil vor Darmkrebs schützt. Wer alle fünf Faktoren beachtet, senkt sein Risiko um bis zu 37 Prozent. Auch wer nur ein oder zwei davon schafft, profitiert.
Ja, schon klar. Man soll Obst essen, sich nicht mit Zigaretten vergiften, Sport machen. Eine gesunde Lebensweise hält den Körper gesund. Auch ich habe das tausende Male gehört. So oft, dass ich die Studie fast weglegen wollte, in der Forscher nach Dingen gesucht haben, die uns vor Darmkrebs schützen können.
In der Studie kam nämlich leider nicht heraus, dass überraschenderweise doch das Herumhängen auf der Couch und guter Wein zu den Schutzfaktoren gehören. Trotzdem, Trägheit beiseite: es ist wichtig, nicht nur zu ahnen, was uns schützen kann, sondern es möglichst genau zu wissen. Darmkrebs ist bei Frauen die zweithäufigste Krebsart, bei Männern die dritthäufigste.
Die Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung haben Daten von fast 350.000 Frauen und Männern, 25 bis 70 Jahre alt, aus zehn europäischen Ländern ausgewertet – und dabei Ernährung, Bewegung, Gewicht, Rauch- und Trinkgewohnheiten miteinbezogen. Die Forscher beobachteten die Menschen im Durchschnitt zwölf Jahre lang. Sie schreiben, dass es zwar sehr viele Studien zu den einzelnen Schutzfaktoren für diese Krebsart gebe, aber wenig über die Wechselwirkungen bekannt sei.
Nicht mehr als 80 Zentimeter Taille bei den Frauen
Fünf Dinge, die jeder in seinem Leben selbst kontrollieren könne, können nach der Auswertung der Forscher das Darmkrebsrisiko senken. Man sollte erstens nicht rauchen, zweitens nicht zu viel Alkohol trinken, drittens auf genug Bewegung achten. Man sollte, viertens, möglichst viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Nüsse essen, viel Joghurt und Fisch, möglichst wenig rotes Fleisch und Wurst.
Wer das alles einhält, hat wahrscheinlich kein Problem mehr mit seinem Gewicht, das die Forscher fünftens zu kontrollieren raten. Frauen sollten nicht mehr als 80 Zentimeter Taillenumfang haben, Männer nicht mehr als 94 Zentimeter.
Wer alle fünf Faktoren im Griff habe, der könne sein Darmkrebsrisiko – das aus genetischen Gründen oder wegen Vorerkrankungen bei jedem unterschiedlich hoch ist – um bis zu 37 Prozent senken, schreiben die Forscher. Und wenn man nicht gleich alles im Griff hat? Studienteilnehmer, die es schafften, auf zwei der fünf genannten Dinge zu achten, reduzierten ihr Risiko um 13 Prozent.
Man könnte mit einer Sache beginnen, etwa das Rauchen lassen, häufiger Treppen steigen. Oder heute Abend auf die Couch oder den Wein verzichten.
Quelle: Welt Online